Lebensspirale
Energie von Sex

398 Seiten gebundene Ausgabe
ISBN: 978-80-87279-08-3

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Energie von Sex

Marcel Vanek
Unser Buch denkt über Sex nach und ist voller überraschender Erkenntnisse! Es ist aber auch voller sexueller Erlebnisse und "anzüglicher" Geschichten, die wirklich bei Liebesspielen geschehen sind. In ihm finden wir viele Anregungen, wie man Sex besser begreifen und erleben kann; wir werden in verschiedene Bereiche der menschlichen Sexualität schauen und versuchen, gemeinsam Antworten zu finden, woher sie stammt und wo die wirklichen Ursprünge der gewaltigen Kraft liegen, die wir "Sex-Energien" nennen. So kann Jeder seine sexuellen Aktivitäten von einem etwas anderen Blickwinkel betrachten und sich zum harmonischen Erleben von Sex inspirieren lassen, bis hin zu solchen Orgasmen, die selbst Sterne berühren. Ob Porno, Tantra, egoistischer Sex, Sex als Ausdruck von Liebe, hier gibt es natürlich keine Tabus...
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Aus dem Kapitel: OFFENHEIT BEDEUTET KRAFT

[…] Jeder von uns macht andere Lebenserfahrungen; und ich bemühte mich, über meine eigenen Erlebnisse nachzudenken und über das Begreifen, das sich während meines Lebens entwickelte. Ich denke, wenn man sich entscheidet, offen über seine Probleme zu sprechen, verliert sich die Angst, worauf man anderen Menschen auch so pikante sexuelle Erlebnisse mitteilen kann, wie ich sie beispielsweise erlebte. Von solchen Geschichten gibt es aber Tausende, und ich denke, dass jeder von uns viele ähnliche Situationen erlebte, die uns das Schicksal bereitete. Erlebnisse und Geschichten aus dem Leben können sehr fröhlich und traurig sein, aber das Wichtige, was sie uns bringen, ist eine bestimme Belehrung oder Inspiration für unser alltägliches Leben. Wenn ich so zurück blicke, bin ich ziemlich froh, dass ich das alles am eigenen Leib erlebte, und würde nicht ein einziges Ereignis ändern wollen. Ich hatte es einfach nötig, meine "Schufterei" durchzumachen, und auch das angerissene Glöckchen bedeutete eine sehr wichtige Lebensprüfung bei der Betrachtungsweise. Ich wurde mir bewusst, dass Sex und Liebe nicht nur eine Form darstellen, wie man genießen kann, sondern auch einen Weg, sich selbst und seinen Partner besser kennenzulernen. Jeder von uns sucht im Leben Freude, Glück und Wohlbefinden; und viele Leute erwarten, dass sie uns gratis in den Schoß fallen. Solch eine spirituelle Faulheit bringen jedoch nur Leiden und Schmerz mit sich. Manchmal verheißt dies weitaus größere Leiden, als wenn sich der Mensch entscheidet, den Weg der Aufrichtigkeit und Offenheit zu beschreiten. Früher wollte ich nichts lösen und glaubte, dass meine Faulheit und das "den Kopf in den Sand stecken" sämtliche partnerschaftliche und sexuelle Probleme lösen würden. Ich probierte verschiedene Finten aus, aber je fauler ich sein wollte, desto mehr geriet ich in größere Beziehungsprobleme. Das allmähliche In-Schwung-Kommen und das Bemühen um Aufrichtigkeit verhalfen mir zu praktischen Prüfungen, die mir zeigten, dass Offenheit nichts Schlechtes bedeutet; und mir ging mir ein Licht auf, dass ich die Freiheit, die ich das ganze Leben lang um mich herum gesucht hatte, nur in mir selbst und nur dann finde, wenn ich mich offen verhalten werde. Anders ausgedrückt können wir sagen: "Offenheit führt den Menschen zu innerer Freiheit". Anschließend äußert sich diese gedankliche Einstellung in einem ganzen Spektrum menschlicher Energien, wodurch sich auch unsere sexuelle Energie wandelt. Das sexuelle Erlebnis vertieft sich, und der Mensch erlebt beim Sex etwas völlig Anderes, als wenn er sich verschlossen und verängstigt gibt. Die Offenheit, durch die wir uns einseitig gegenüber uns selbst öffnen, zeigt anschließend auch unseren Partnern einen Weg. Diese fühlen sich beim Sex weitaus wohler und sicherer; und unsere Offenheit, die ihnen als Beispiel dient, diese gewaltlose, aber sehr angenehme Kraft, kann wie ein Schlüssel zu einem verschlossenen Herz wirken, das sich automatisch und spontan öffnen kann. Langjährige Partnerschaft und Sex können sich so von einem unangenehmen Gefängnis in einen wunderbar erblühenden Garten voller Frischluft und Sonne verwandeln. Dabei genügt so wenig: "sich und dem geliebten Menschen Freiheit gewähren". Lange verstand ich nicht, warum mich meine Verschlossenheit quälte, und wie ich mich zu öffnen hätte. Bei diesem langsamen und schmerzhaften Prozess ging mir jedoch ein Licht auf, dass das Angenehmste an meiner Offenheit das allmähliche Auffinden der inneren Freiheit verkörpert. Ich wurde mir bewusst, nichts zu müssen, aber wenn ich will, kann ich viele Sachen ändern. Die innere Freiheit, die der Mensch in sich findet, beinhaltet ein riesiges Kraftpotential, das wir aus unserem Bewusstsein heraus erzeugen können; und für die Mitmenschen ist diese Energie ein Symbol für Harmonie und Glück aus eigener freiwilliger Krafterzeugung. Offenheit bringt viele Nebenerscheinungen mit sich, welche ebenfalls sehr angenehm wirken. Nicht nur das Gefühl innerer Freiheit, sondern auch ein bestimmter Überblick, der zu einem verständnisvollen Sinn für Humor führt, stellt ein Phänomen dar, das die Veränderungen unserer Denkweise begleitet. Und so kann es passieren, dass ein Mensch, der vor ein paar Jahren weder zu Kommunikation, noch zu Witzen fähig war, heute sehr treffend redet; und wenn er etwas sagt, kringeln sich alle vor Lachen. Und erneut spreche ich konkret über einen Kameraden aus unserer Clique, der sich vor einigen Jahren so sehr verschloss, dass er sich vor jeglicher Kommunikation zu intimen Themen fürchtete; und Sex für ihn ein großes Geheimnis verkörperte, über das er nicht so einfach sprach. Heute vermag er, über seine sexuellen Erlebnisse in der Gruppe offen zu sprechen; und seine trefflichen Bemerkungen voller Humor bringen uns immer zum Lachen. Doch er behauptet ständig, verschlossen zu sein und sich vor Kommunikation zu fürchten. Bei den Mitmenschen sehen wir nämlich eindeutig Fortschritte in ihrer Offenheit, aber wir selbst sind nicht fähig, an uns eine Veränderung wahrzunehmen. In Sušice bilden wir eine Clique von Kameraden, in der wir über alles offen reden, was uns Sorgen bereitet, und dabei ist Sex kein Tabu. Das Erzählen über unsere Probleme funktioniert wie eine bestimmte Inspiration, und so lernen wir, einer vom anderen, an Beispielen, die das Leben schrieb, und jeder von uns vergleicht, ob er nicht zufälligerweise auch ähnliche Fehler begeht. Die Suche nach Liebe und Partnerschaft bildet wohl das meist diskutierte Thema. Wir versuchen zu verstehen, wie man in Liebe offen sein kann, wie männliche Logik und weibliche Intuition funktionieren, wie man Freiheit gewährt und von den Partnern nicht im Handumdrehen das gleiche einfordert, wie man Gerechtigkeit wahrnimmt… nun einfach, jeder interessiert sich für den Anderen, und wir alle versuchen, am Begreifen unserer Offenheit zu arbeiten. Oft sind die Leute, die im Café lauschen, außer Fassung, wenn sie z. B. mitbekommen, dass einer der Kameraden sagt: "Gestern habe ich fünfmal gewichst!" Die übrigen Mitglieder der Clique nicken zustimmend mit dem Kopf, so dass eine Diskussion entsteht, wer sich ihn wie oft mehr runter geholt hat, wo und wie er es anstellt. Einer meiner Kameraden sagt, dass er es bei Pornos macht, und ein anderer beim Waschbecken. Zu allem verläuft diese Diskussion vor den Mädels, und sogar vor meiner erwachsenen Tochter. Auch die Mädels berichten über ihre Erlebnisse bei der Selbstbefriedigung, und die Nachbarn, die ihren Kaffee einige Tische weiter trinken, bekommen Ohren wie Luchse. Auf solch eine Offenheit trifft man nämlich nur sehr selten, und ich kann behaupten, dass ich noch vor ein paar Jahren vom Stuhl gefallen wäre, wenn ich unweit unseres Tisches im Café gesessen hätte. […]
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