Lebensspirale
Ein neuer Weg der Erkenntnis

419 Seiten gebundene Ausgabe
ISBN: 80-903500-6-2

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Ein neuer Weg der Erkenntnis

Marcel Vanek
Wie die Jungfrau zum Kind kommt der Cartoonist und Mineraloge Marcel Vanek Oktober 2001 in Kontakt zu "Erleuchteten Wesen. Der damals 37jährige Becherovka-Genießer und Schürzenjäger war zunächst gar nicht von den Ein- und Aussichten begeistert. Denn "die Jungs", wie die Wesen aus den Lichtwelten seitdem genannt werden, forderten dem genügsamen Faulenzer mehr und mehr Konzentration, Wachsamkeit und Disziplin ab. Natürlich kann ein Cartoonist sich selbst und sein "geistiges Erwachen" nicht ernst nehmen, und serviert dem Leser mit viel Ironie und Humor in authentischen Aufzeichnungen ein halbes Jahr Unterricht und Schwerstarbeit im "Schulfach" Energetik. Seitdem ist Marcel auch in der Lage als "Antenne" in die positive Energiewelt Fragen zu beantworten, wovon einige hier abgedruckt wurden. So zeigt sich ein lebendiger, mitzuempfindender Charakter eines geistigen Entwicklungsprozesses, der jedem passieren könnte…
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Aus dem Kapitel: : Wie alles begann

[…] Mein ganzes Leben bis zur ersten Meditation am ersten Oktober 2001 verlief geradlinig, problemlos und einfach. Es war weder von Unglück noch von Leid gezeichnet. Ich wuchs in der Slowakei in einer Künstlerfamilie auf. Später zog ich nach Prag, wo auch ich eine Künstlerlaufbahn einschlug. Ich veröffentlichte Cartoons in verschiedenen tschechischen Zeitungen und Zeitschriften. Ich hatte eine Frau und ein Kind, mit denen ich in das damalige Westdeutschland emigrierte. Nach der Wende kehrte ich nach Hause zurück und wurde ein erfolgreicher Unternehmer. – Und mein Ego wuchs und wuchs und blähte sich immer weiter auf ... Das lief zuletzt darauf hinaus, dass ich mich scheiden ließ und einen noch egoistischeren Lebensstil zu führen begann. Ich dachte nur noch an mich selbst. Diese Art zu leben, gefiel mir sehr gut. Ich beschäftigte mich nur mit allen Hobbys, die mir Spaß machten. Den Sommer über fuhr ich Mineralien sammeln, züchtete auf dem Balkon Tomaten, stand nach elf Uhr auf... Und Geld? Das brachten mir die Geschäfte mit Steinen und Modeschmuck so reichlich ein, dass für Saufgelage und andere \*Laster"stets genug übrig war. Ich umgab mich mit jungen Leuten, hauptsächlich weiblichen Geschlechts, mit denen ich \*feiern"ging. Das bedeutete Unterhaltung und Alkohol und endete meist mit unverbindlichem Sex. Aus diesem Wohlstandswahn schreckten mich nur gelegentlich kleinere finanzielle Engpässe auf, weil die Geschäfte vornehmlich während der Touristensaison liefen. Außerhalb der Saison fuhr ich zu meinen Freunden nach Deutschland, insbesondere zu meinem besten deutschen Freund Max. Dieser Freund ist ein bedeutender Grafiker und Redakteur im Bereich der mineralogischen Fachliteratur. Manchmal half ich ihm bei der Arbeit an neuen Büchern über Steine aus, die ich so leidenschaftlich sammelte. Am Freitag oder Samstag kehrte ich aber regelmäßig Deutschland den Rücken und fuhr nach Hause zu meinen Gefährtinnen und Gefährten in Sachen Feiern. Übers Wochenende trank ich mehrere Liter meines bevorzugten Kräuterlikörs, was mich in die richtige Stimmung versetzte, um Mädchen gut zu unterhalten und anschließend zu verführen. Es kam also zu jeder Menge sexueller Erlebnisse. Die Mädchen in meinem Bett wechselten so schnell, dass es gar nicht auskühlen konnte. Ich war aber immer offen und ehrlich, ja, vielleicht sogar zu offen... Ich hängte nämlich immer alles an die große Glocke, sodass am Sonntag bereits alle genauestens Bescheid wussten, mit wem ich am Samstag im Bett gewesen war, wie lange es gedauert hatte und wie oft es geschehen war ... Ich achtete auf keine Tabus und ging mit intimen Details hausieren. Und wie das in einer Kleinstadt so läuft, machten die Geschichten sehr schnell die Runde. Bald war allen bekannt, was ich für einer war. Mein Ruf verschaffte mir das Image eines Säufers, Lüstlings und Hurenbocks, der sich für nichts anderes als Weiber, Alkohol und Unterhaltung interessiert. Dabei erstaunte es mich, dass mein Ruf die Mädchen überhaupt nicht abzuschrecken schien, sondern, ganz im Gegenteil, bei ihnen reges Interesse hervorrief. Und damit wurde ich, was dies anbelangt, immer erfolgreicher. Den Herbst über entfloh ich aber den \*Mädels"nach Deutschland zu meinem Freund Max, der in Starnberg bei München wohnte. Dort waren immer jede Menge Leute, viel Spaß und es wurde immer mehr gequatscht als gearbeitet – was mir sehr entgegenkam. In jener Zeit war Max mit einer kleinen blonden Psychologin befreundet, nennen wir sie zum Beispiel Roswitha. Diese lustige kleine Frau hatte besondere Fähigkeiten. Sie arbeitete mit Kinesiologie und konnte aus dem Hin- und Herschwingen der Hände ihrer Klienten die Ursachen für deren gesundheitliche und seelische Probleme. herauslesen.
Sie leitete auch eine eigene Heilpraktikerschule und war in ihrem Fachbereich eine anerkannte Persönlichkeit. Die Informationen, die sie über die Armmuskulatur aufnahm, nannte sie \*kosmisches Internet\*. \*Was ist denn das für ein Blödsinn?\*, dachte ich mir und konnte das beileibe nicht ernst nehmen. Da spinnen die Deutschen doch wieder mal und wissen nicht, was sie sich noch einfallen lassen sollten. Ich konnte so etwas natürlich keinen Glauben schenken und zog meine deutschen Freunde mit ihrem \*esoterischem Getue"auf.
Eines Tages besuchte Roswitha Max in seiner neuen Wohnung. Er lebte in Scheidung und war gerade bei seiner Frau ausgezogen. Ich hatte meine eigene Scheidung bereits hinter mir und als alter Hase war ich ihm mit allem gerne behilflich. Roswitha bat mich, ich möge ihr doch für einen Moment meine Hand leihen, damit sie über diese dem kosmischen Internet eine Frage stellen könne. Sie begann, mit meiner Hand zu pendeln. Auf einmal spürte ich einen immensen Energiestrom, der von der Erde ausging und über Schulter und Arme spiralförmig nach außen strahlte. Das war wirklich intensiv. Ich spürte verschiedene Energien und hatte Druckgefühle, dachte mir aber, das würde von Max' schweren Büchern herrühren, die ich während des Umzugs geschleppt hatte. Damals schob ich das Ganze damit vom Tisch, dass es sich dabei wohl um eine nicht ernst zu nehmende Spinnerei handeln müsse. Einige Tage später beschrieb ich Roswitha meine Gefühle während jener Sitzung, die diese sehr positiv wertete. Sie meinte, ich sei ein gutes Medium.
Ich wirkte in Deutschland also gleichzeitig als Hilfs- und Unterhaltungskraft. Nach dem Wochenende brachte ich immer eine Menge lustiger Begebenheiten aus tschechischen Betten mit. Für diese tabuisierten sexuellen Themen zeigten meinen deutschen Bekannten großes Interesse und auch Max gefielen meine Geschichten enorm. Ich glaube, dass diese auch mit den Anstoß gaben, dass Max eine neue Freundin fand, die um zwanzig Jahre jünger war und mit der er nach längerer Pause ein fröhliches Sexualleben führte. Montagmorgen frühstückten wir dann immer gemeinsam und teilten uns unsere \*Männererlebnisse"bezüglich Frauen mit. So ein fröhliches und annehmliches Leben führte ich bis zu meiner ersten Meditation. Alles begann ganz unschuldig und unauffällig. Roswitha hatte sich diesen Herbst arbeitsmäßig mit einem chinesischen Heilpraktiker zusammengetan, der über Energien heilte und seinen Patienten auferlegte, immer um neun Uhr abends zu meditieren. Meiner Meinung nach hatten die Deutschen wieder so einen neuen Schwachsinn entdeckt, und ich zog sie damit auch gehörig auf. Eines Tages, es war der 1. Oktober 2001, war ich als Ehrengast zum achtzehnten Geburtstag von Roswithas Tochter eingeladen. Nennen wir dieses hübsche Mädchen zum Beispiel Sarah. Ich war für sie so etwas wie eine Vertrauensperson und Ratgeber in Sachen Männer. Zu jener Zeit waren Sarahs Liebesangelegenheiten recht chaotisch und ich als älterer Schürzenjäger gab ihr Ratschläge, was bei Männern \*so zieht\*. Sarah bestand darauf, dass ich zu ihrer Feier komme, zu der nur die nächsten Freunde und einige Auserwählte eingeladen waren. Diese Feier kam mir aber seltsam vor. Jeder lobte jeden. Alle sagten, wie sehr sie Sarah liebten und umgekehrt. Alle dankten sich gegenseitig und lobten sich ... Also stinklangweilig. Keine richtige Unterhaltung und keine Blamagen, kein Saufen und kein Die-Sau-Rauslassen. \*Wie können die Deutschen nur auf so eine Art Spaß haben wollen?\*, fragte ich mich selbst, ließ mir aber nichts anmerken. Das war eine Sache, die ich schon immer gut gekonnt hatte: mich der Umgebung anpassen und mit dem Strom schwimmen. Sarah bekam viele wertvolle Geschenke: ein Auto, Kleidung, Geld und vieles anderes mehr.
Und als Höhepunkt dieser Langeweile kam Punkt 21 Uhr die allabendliche Meditation. Also, das wurde mir dann doch zu viel! Ich wollte augenblicklich weg. Ich würde doch nicht so wie die anderen mit irgendwelchen Meditationen herumalbern! Zu so etwas würden sie mich niemals bringen können! Andererseits waren sie wiederum meine Freunde und ich wollte ihnen ihre Feier nicht verderben. Die Gäste begannen auf dem Boden unterschiedliche Meditationsstellungen einzunehmen. Sarah eröffnete die Meditation und ihre Mutter wachte mit strengem Blick, ob auch niemand einen Fehler mache. \*Dem werde ich wohl jetzt nicht mehr entgehen können\*, dachte ich mir. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Also setzte ich mich auf das bequeme Sofa, etwa so, wie sich einer mit einer Bierflasche in der Hand vor die \*Glotze"hinhaut. Alle anderen saßen ernst auf dem Boden und setzten heilige Mienen auf. Ich fand das alles völlig daneben und konnte mir das Lachen kaum verkneifen. Wohl oder übel musste ich das Spiel mitspielen. Roswitha, die meine Unsicherheit bemerkte, sagte mit ruhiger Stimme zu mir, ich solle mich entspannen, die Hände mit den Handflächen nach oben auf die Knie legen und die Gedanken ausschalten. Eine weihevolle Stille trat ein, wie in einem Grab, und ich starrte so vor mich hin … Roswitha war aber eine strenge Lehrerin, die jeden mit einem Lächeln tadelte, der sich vor der Meditation drücken wollte. Nach wiederholtem Lächeln wurde es mir doch ein wenig peinlich und ich schloss die Augen. Ich wollte nicht demonstrativ zur Schau stellen, dass ich das alles nicht ernst nehmen konnte. Ich sagte mir:"Dann mach ich halt die Augen zu und mime eine Zeit lang den Meditierenden, ich muss bloß aufpassen, dass ich dabei nicht einschlafe!\*…
Was dann aber weiter geschah, versetzte mir einen Schock, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Gleichzeitig erfüllte es mich mit Begeisterung. Auf einmal passierte es: Im Dunkel meiner geschlossenen Augen sah ich eine hellblau leuchtende Energie. Sie befand sich in Bewegung, ging von meinem Kopf aus und setzte ihre Bahn in Blickrichtung der geschlossenen Augen fort. Es dauerte nicht lange und sie änderte ihre Richtung. In pulsierenden Stößen kehrte die Energie zu mir zurück. Ab und zu öffnete ich meine Augen, um den Unsinn zu unterbrechen. Ich hatte keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte! Außerdem verwirrte es mich, dass ich sogar mit offenen Augen Spuren dieser strahlend blauen Energie wahrnahm. Ich schloss wieder die Augen, weil ich neugierig war wie es weiterging, und es darüber hinaus ein sehr angenehmer Zustand war … Das Pulsieren beschleunigte sich und die blau leuchtende Energie füllte allmählich mein gesamtes Blickfeld aus. Innere Wärme überflutete mich und die Energie, die ich sah, konnte ich nicht nur visuell wahrnehmen, sondern auch innerlich spüren. Als dann der ganze Raum in einem wunderschönen bläulichen Weiß erstrahlte, trat aus seiner Mitte eine goldene Eule in Erscheinung! Sie hatte riesige Augen und ihr Gold war kein metallenes, sondern ein goldenes Strahlen, das ihrem Inneren entsprang. Sie verströmte Licht, goldenes Licht. Ein paar Mal blinzelte sie mir zu, und das gab mir vollends den Rest! Zum Glück ging gerade die viertelstündige Meditation zu Ende. Die Gäste standen auf und schüttelten unter Anleitung des chinesischen Lehrers Arme und Beine aus, um die aufgenommene Energie im ganzen Körper zu verteilen. Ich dagegen schüttelte eher den Kopf – ich wusste nicht, was diese Verrückten mit mir angestellt hatten.
Ich war ganz verschwitzt und musste augenblicklich in den Garten, um mich etwas abzukühlen. Mein logisches Denken, das mein Leben lang immer an vorderster Stelle stand, war erschüttert. Ich verstand nicht, was da geschehen war und dachte mir, ich müsse bei dieser Gruppenmeditation irgendwie manipuliert worden sein. Angsterfüllt flüchtete ich nach Hause zu Max, wo ich wohnte. Es brauchte einige Tage, bis ich den Mut aufbrachte, Roswitha zu erzählen, was bei ihrer Meditation alles mit mir passiert war. Ich schämte mich und wollte keinesfalls so wie alle anderen um mich herum verrücktspielen. Als Roswitha das hörte, sprang sie von ihrem Stuhl auf und rief: Du musst unbedingt weiter meditieren! Meditiere jeden Tag! Ich meditiere schon jahrelang und habe noch nichts Derartiges erlebt! Die Eule ist ein starkes Symbol!"Ich muss gestehen, dass mich diese Aussichten nicht gerade begeisterten, aber auch Max war gleich Feuer und Flamme und zwang mich seitdem immer um 21.00 Uhr zu meditieren. Ich versuchte immer wieder, neue Ausreden zu erfinden, aber Max blieb gegenüber allen meinen Ausflüchten eisern. Das hing auch damit zusammen, dass er selbst immer wahnsinnig gespannt war, was in den Meditationen als Nächstes geschehen würde. Ich musste also jeden Abend um 21.00 Uhr meditieren. Dabei lag ich auf dem Rücken, die Hände hatte ich entlang des Körpers gelegt, die Handflächen nach oben gedreht und schaltete dabei die Gedanken ab. Und was überraschend war – zu denken aufzuhören, stellte ein Kinderspiel für mich dar. Alle um mich herum waren verwundert und fragten mich, wie ich das bloß nur fertig bringe. Darauf konnte ich keine Antwort geben – es ging nun mal. Jeden Tag sah ich im \*Zustand ohne Gedankenbildung"die unterschiedlichsten Dinge...
Und was für Dinge! Es waren Energien verschiedener Formen und Farben, manche glichen einem riesigen Feuerwerk vor einem Sternenhimmel. Das meditative Sehen entwickelte sich aber ständig weiter, ich begann verschiedene Formen, Tiere und Augen zu sehen ... Eines Abends sah ich wieder lauter Augen. Vor mir tauchte ein interessantes großes Auge wie aus dem alten Ägypten auf, vielleicht das eines Pharaos. Da vernahm ich in mir eine starke Stimme. Sie ertönte so gewaltig, dass sich mir die Haare am ganzen Körper sträubten. Das Schaurige daran war, dass es sich nicht um meine eigene innere Stimme handelte – das wusste ich augenblicklich. Diese Stimme sprach mit großer Macht das Wort: \*Ra\*. Später erfuhr ich, dass das der Name des ägyptischen Sonnengottes ist. Also, das war nun wirklich zu viel! Bilder vertrug ich ja noch eben so, aber dass jemand Fremdes in mich hineinredete? Davon bekam ich Gänsehaut. Roswitha kam aber jeden Tag zu Besuch und drängte mich, weiter zu meditieren. Darüber hinaus wollte sie, dass ich die Erlebnisse aus der Meditation auch aufschreibe. All das interessierte sie brennend. Und so schrieb und schrieb ich.
Zuerst dachte ich, ich müsse wohl Selbstgespräche führen und all das könne nichts anderes sein als eine Ausgeburt meiner über die Strenge schlagenden Fantasie. Aber bald begriff ich, dass es sich um eine Art Kommunikation handeln musste. Ich bekam nämlich Informationen, die ich mir selber nur schwer ausdenken könnte. In der Schule war ich nie ein besonders guter Schüler gewesen und Bücher waren mir immer ein Graus. Und das ist bis heute so geblieben. Lesen kann ich einfach nicht ausstehen. In meinem ganzen Leben habe ich nur zwei Bücher gelesen, und das als kleiner Junge für die Schule. Es waren \*Dracula"und \*Tom Sawyer"und sie machten mir ganz schön zu schaffen. Obwohl ich Bücher gern habe, sind das einzige, was ich in ihnen lese, die Unterschriften zu hübschen Farbabbildungen. Bei den Meditationen lernte ich mit der Zeit, meine eigene innere Stimme von jener anderen zu unterscheiden, die zwar in der gleichen Sprache, im gleichen Tonfall, ja, mit der gleichen Stimme mit mir sprach, aber eben doch ganz anders war.
Sie war voller Liebe, Verständnis und Licht... Das lässt sich nur schwer beschreiben, ohne dass es kitschig klingt, aber meine Erlebnisse waren nun mal so. Ich wusste nicht, warum eine geistige Welt gerade mich ausgesucht hatte, um mich anzuquatschen, wo ich doch ein so faules Leben führte. Und auf einmal wurden mir hier aus heiterem Himmel Wahrheiten übers Leben und die Entwicklung geschickt, darüber, wie man allen Wesen helfen kann und lauter so Dinge, die mich nie sonderlich interessiert hatten. Warum musste gerade ich so ein Pech haben? Ja wirklich, ich fasste es als Pech auf und fragte mich die ganze Zeit: \*Warum ich? Kann es denn nicht jemanden anderen treffen? Es gibt doch eine Menge Menschen, die sich ihr ganzes Leben lang geistigen Dingen widmen."Ich wollte meine Ruhe haben und ungestört mein Leben in Wohlstand und Ausschweifung weiterführen. Später begriff ich, dass das die Stimme meines Egos war, das sich bemühte, mein geistiges Erwachen aufzuhalten. Anfang Dezember teilte ich, wenn auch nur widerstrebend, alles meinen Eltern mit. Meine Eltern waren in ihrer Jugend in der Slowakei berühmte Künstler gewesen. Mein Vater war ein bekannter Karikaturist und Humorist. Er schrieb Geschichten, trat oft im Fernsehen auf, mit einem Wort, er war berühmt und lebte dementsprechend ungebunden als Bohemien. Meine Mutter wiederum war Solistin eines Pantomimetheaters und trat in aller Welt auf. Bereits als junge Künstler erlebten meine Eltern einen raketenhaften Aufstieg und erreichten ziemliche Popularität. Dann aber kam das unrühmliche Jahr 1968, in dem der Einmarsch der Russen dem Prager Frühling sein trauriges Ende setzte. Meine Eltern waren beide stolz und dickköpfig, sie wollten sich nicht von ihrer antikommunistische Einstellung distanzieren und sich den Kommunisten unterordnen. Nach dem Jahr 1968 streuten sich viele ihrer Künstlerfreunde Asche aufs Haupt. Diese durften dann fröhlich weiterschaffen und Geld verdienen. Meine Eltern aber lehnten so etwas entschieden ab und wollten von solch einer politischen Prostitution nichts hören. Infolgedessen durften sie auch nicht arbeiten. Sie waren abgeschnitten von ihrem Beruf, von der Möglichkeit Geld zu verdienen und wurden von vielen ihren Pseudofreunden im Stich gelassen. Auf einen Streich wurden aus bekannten Persönlichkeiten schwarze Schafe, denen sich zu nähern nicht ratsam war. Für die Familie waren das sehr schwere Zeiten. In jener Zeit begann, im Leben meiner Eltern die Frage nach dem Warum aufzutauchen. Sie suchten sich neue Freunde und dachten tiefgründiger über den Sinn des Lebens nach. Einen neuen Ansatzpunkt fanden sie im geistigen Leben. Sie fühlten sich von Büchern verschiedener Mystiker angesprochen, ja, diese Welt bezauberte sie regelrecht. Es war eine geheimnisvolle Welt der geistigen Entwicklung, der Erkenntnis, voller Wahrheiten und starker Worte. Meine Eltern meinten es sehr ernst damit, sie hegten keinerlei Hintergedanken dabei und öffneten oft ihre Herzen verschiedenen Lehrern und Gurus. In diesem Tohuwabohu wuchsen mein Bruder und ich auf. Als ich sah, dass meine Eltern verschiedenen selbst ernannten geistigen Führern blind Glauben schenkten und mitbekam, wie \*durchgedreht"sie sich benahmen, ging ich, sobald sich eine Möglichkeit dazu bot, von zu Hause fort. Erst ins Internat, dann zum Wehrdienst und dann – ohne viel Hin und Her – in die Ehe. Und jetzt passierte mir etwas, wovon meine Eltern ihr Leben lang geträumt hatten. Ich brauchte lange, bis ich mich dazu durchringen konnte, ihnen davon zu erzählen. Ihre Reaktion überraschte mich: Sie waren tatsächlich glücklich! Mama bereitete gleich ein paar Fragen an unsere neuen geistigen Freunde vor, mit denen ich kommunizierte.
Sie fragte, wer ich in meinem letzten Leben gewesen sei und warum gerade ich im Begriff stand, diese Art von Fähigkeiten zu entwickeln. Die Antworten auf diese Frage finden Sie, liebe Leserin und lieber Leser, auf den folgenden Seiten dieses Buches. Sie berührten mich tief, bis in die Tiefen meiner Seele, und ich spürte aus ihnen die Kraft der Wahrheit heraus. Es war für mich ein tief greifendes Schlüsselerlebnis und ein Wendepunkt in meinen Meditationen und meinem Verstehen.
Meine Meditationen würde ich im Grunde genommen als Kontakt bezeichnen, denn gerade darum ging es hier – um Kommunikation. Ich wusste zwar nicht, mit wem ich kommunizierte, aber die Kommunikation selbst verlief immer in einer freudvollen Atmosphäre, mit großer Leichtigkeit des Verstehens und voller Objektivität. Logik stand immer an vorderster Stelle und die Antworten, die ich auf meine Fragen bekam, waren voller Liebe und Humor zugleich, als stammten sie aus einer anderen, glücklichen und ungetrübten Welt. Und gerade dieser leichte Humor gefiel mir, ein Humor, der seine eigene Kritik schon in sich trägt.
So zeigten sie mir zum Beispiel in einem Kontakt eine Begebenheit \*live"aus meinem vorherigen Leben. Die Szene spielte sich in der Abgeschlossenheit eines tibetischen Klosters ab: Ich saß im Kreis mehrerer Mönche, alle hatten wir die Beine überkreuzt und waren in tiefer Meditation versunken. Diese Meditation sollte eine sogenannte Levitation hervorrufen – d.h. uns von der Erdanziehungskraft befreien. Ein älterer Mönch stand abseits und führte die Meditation. Er schlug dabei rhythmisch auf eine Trommel und stieß einen tiefen Ton aus. Der Ton brachte scheinbar jedes Atom des Steinfußbodens, auf dem wir im Kreis saßen, zum Vibrieren. Und wirklich wurde unser Bemühen von Erfolg gekrönt: Die ganze Runde Meditierender, mich eingeschlossen, hob sich etwa einen Meter über den Erdboden und begann, langsam in einer Richtung zu kreisen. Mir kam das alles furchtbar nichtig und dumm vor. Eine Hand voll Mönche meditiert heimlich hinter verschlossenen Klostermauern und alles, was dabei herauskommt, soll dieses peinliche Herumfliegen sein? Was soll denn daran mit einem geistigen Weg zu tun haben? Das ist doch nichts anderes als ein bloßes Beherrschen von Naturkräften! Ist es richtig, nur deshalb ein Überlegenheitsgefühl anderen Menschen gegenüber aufzubauen, weil sie so etwas nicht fertig bringen? Dabei leben jenseits der Klostermauern Leute, die wirklich Hilfe brauchen! Diese Menschen setzen ihre ganze Hoffnung in die Mönche, sie möchten von diesen lernen, wie sie richtig arbeiten, denken und handeln sollen. Und wir treiben unterdessen so einen Unsinn wie diese blöde Fliegerei ... Und so sagte ich etwas in den Ernst des Levitierens hinein. Ich hörte meine Stimme. Sie war dünn und piepsig und benützte eine fremde Sprache, aber den Sinn verstand ich und im damaligen Augenblick war es witzig. Heute würden wir es wohl übersetzen als: \*Vorsicht, wir landen!"In dem Moment zerfiel die gesamte zum Levitieren benötigte Konzentration und die Runde der Flieger prasselte aus ungefähr einem Meter Höhe auf die steinernen Bodenplatten nieder. Alle, mich eingeschlossen, schlugen sich ordentlich den Hintern an. Was folgte, war ein grobes Geschimpfe, das heilige Fliegen sei entweiht worden, und natürlich folgte ein prompter Rausschmiss aus dem Kloster. So kam es, dass ich zum Schluss kein junger Mönch wurde, sondern mich stattdessen aufmachte, in den Bergen Erkenntnis zu erlangen. Diese Begebenheit amüsierte mich köstlich und ich musste lange von Herzen lachen. Die Kommunikation in Bildern ist immer sehr wirkungsvoll und von besonderer Tiefe, da ich die Begebenheit nicht als Außenstehender erlebe, sondern mit den Augen aller am Geschehen Beteiligten zugleich. So ein Sehen habe ich vorher nicht gekannt. Diesen Bildern würde ich den Namen \*Bilder mit Verständnis"geben, da ich alles, was ich sah, auch gleichzeitig verstand. Diese \*Filmausschnitte"erschienen mir insgesamt etwa ein halbes Jahr lang. Ich \*meditierte\*, oder passender, nahm regelmäßig jeden Tag Kontakt auf.
Besonders interessant wurde die Kommunikation um den fünften Monat herum. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich stets allein gewesen, wenn ich den Kontakt herstellte. Inzwischen lag ich auch nicht mehr wie anfangs, ausgestreckt am Boden, sondern saß auf einem schönen kleinen Teppich, den ich von meiner Mutter bekommen hatte. Bis zum fünften Monat schrieben mir Freunde ihre Fragen auf Zettelchen und ich schloss mich allein in einen Raum ein und nahm die Kommunikation mit den Geistwesen auf. Der Grund dafür lag darin, dass ich erst lernen musste, die Energien zu beherrschen, die bei dieser Kommunikation entstanden. Und dies gelang mir gerade gegen Ende des fünften Monats, sodass meine Freunde von nun an bei der Kommunikation anwesend sein konnten und ihre Fragen jetzt direkt über mich stellen konnten. Wir begannen, das \*Sitzung"zu nennen. Bei diesen Sitzungen hatte ich dann gewissermaßen die Rolle eines Übersetzers inne. Die Antworten von oben kamen in Bildern, Gedanken, Gefühlen, Energien und ab und zu auch in Worten. Meine Aufgabe dabei war und ist, diese Informationen denen zu übermitteln, die sich mit einer Frage an die geistigen Freunde gewandt hatten. Die Antworten von oben sind frei von Ego. Wir aber haben alle ein Ego und auch die menschliche Kommunikation kommt nicht ohne Ego aus. Deshalb ist das Übersetzen manchmal gar nicht so einfach. Trotz dieses Hindernisses eröffnete sich uns die Möglichkeit, in eine ganze Welt von Informationen Einblick zu nehmen und unglaubliche Dinge über uns selbst zu erfahren. Der Kontakt vermittelte uns sogar Schwätzchen mit uns Nahestehenden, die uns unlängst verlassen hatten, das heißt, die verstorben und noch nicht als Menschen wiedergeboren waren. – Also wirklich unglaubliche Dinge. All das verläuft in einer Kommunikation voller Liebe, Verständnis und Humor. Was aber bedeutet das denn: \*Ein neuer Erkenntnisweg\*? Hierbei handelt es sich nicht um einen asketischen Weg voll gewaltsamen Verzichts, und ebenso wenig um einen Weg überheblichen Absonderns vom gewöhnlichen Leben. Vielmehr ist es ein ganz normaler, dem Leben zugetaner Weg mit all den bekannten Alltagsproblemen im Hier und Jetzt, mit den Anforderungen, die unsere Zeit und unsere Mitmenschen an uns stellen. Das Neue an diesem Erkenntnisweg sind wir selbst. Dieser Weg ermöglicht es uns, in unser Inneres zu blicken, in uns selbst die Kraft zu finden, Hindernisse zu überwinden. Er öffnet uns die Welt der positiven Gedanken, die es uns ermöglichen, die Ursachen und Prinzipien unserer Welt zu verstehen. Dieser Weg ist ein ständiges Suchen und sich Orientieren auf zwei Ebenen, und zwar auf der positiven Entwicklungsebene und auf der negativen, destruktiven Ebene. Der Weg durchs Leben ist schließlich nichts anderes... Wir lernen ständig, zu erkennen was richtig und was falsch ist, uns darin zurechtzufinden, was positiv und was negativ ist. In den ständig wechselnden Lebensverhältnissen kann es jemandem aber ganz schön zu schaffen machen, nicht den Überblick zu verlieren und die beiden Qualitäten immer richtig zu unterscheiden! Dieser neue Erkenntnisweg kann uns behilflich sein, eben diese Orientierung in der Praxis unseres Alltags zu finden. Er hilft uns dabei, unseren Egoismus zu erkennen, ihn zu verstehen und uns selbst zum Besseren zu verändern und uns damit in positiver Richtung weiterzuentwickeln. Ich bin kein Schriftsteller, deshalb bitte ich meine Leserinnen und Leser meinen Schreibstil sowie auch den gelegentlichen Gebrauch von Umgangssprache zu entschuldigen, versuche ich doch möglichst authentisch ein halbes Jahr meines Lebens und meiner Entwicklung auf geistiger Ebene wiederzugeben.
Vielleicht stellen Sie sich schon die ganze Zeit die Frage: \*Was ist das denn, dieses ‚geistige Leben'?"– Früher dachte ich immer, geistiges Leben bedeute Beten, Meditationsübungen und ein abgeschottetes Klosterdasein. Später begriff ich dann, dass die geistige Welt nichts anderes ist als die Ebene unserer Gedanken – das heißt, das Geistige und unsere Gedanken sind zwei Wörter für ein und dasselbe. Diese Welt ist ebenso real wie unsere physische Welt, in der sich unser leibliches Leben abspielt. Wir alle leben ein geistiges Leben und dieser Weg möchte uns zeigen, wie wir uns dieser Tatsache voll bewusst werden können. Jeder von uns sollte seinen Weg selbst finden, wobei die Informationen in diesem Buch Ihnen dabei vielleicht weiterhelfen können. Ich bin weder ein Auserwählter noch herausragend. Im Gegenteil, ich bin ein ganz normaler Mensch, dem etwas widerfahren ist, das er mit Ihnen teilen möchte, und es hängt ganz von Ihnen ab, wie sie diese Informationen aufnehmen. Ganz unter uns gesagt: \*Das könnte auch ihnen passieren!"[…]
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