Lebensspirale
Spiritualität auf der Erde

236 Seiten gebundene Ausgabe
ISBN 9-788090-390966

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Spiritualität auf der Erde

Marcel Vanek
Bietet das Buch "Der Weg zum Absoluten" einen Entwicklungsüberblick auf der Lebensspirale von der physischen Welt über die Lichtwelten bis hin zum Absoluten, so widmet sich Marcel in der Fortsetzung "Spiritualität auf der Erde" rein dem Entwickeln von praktischem Verständnis auf der Erde. Wie entscheidend dabei das Ausbalancieren zwischen Körper und Geist ist, wird immer wieder anhand Marcels Lebenserfahrungen einleuchtend und humorvoll unterstrichen. Dieses Buch ist sehr nah und lebendig, ein offenes Herz bietet hier Lösungen und hilfreiche Unterstützung an. Eine Hommage an das gewöhnliche, alltägliche Leben auf unserer Erde, die jedem Wesen Raum zur Selbsterkenntnis schenkt. Aber wer nun "blinden Glauben" begreift und mit seinen Energien arbeitet, merkt schnell: Freiheit zu geben, ist eine schöne Schufterei! Wer dennoch das sehen möchte, was man nicht sehen will, gelangt über die Akzeptanz des eigenen Schicksals zu wirklicher Freude.
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Aus dem Kapitel: Freiheit

[…] Was ist eigentlich Freiheit? Wie lässt sich dieser nicht greifbare, aber lebensspendende Zustand unserer Seele definieren? Wir alle empfinden Freiheit unterschiedlich. Mein Studium der Freiheit führte mich zum Verständnis, dass "Freiheit bedeutet, uns als gleichwertig mit der Umwelt zu akzeptieren". Und wiederum betrifft dies die "äußere und innere Freiheit". Solange ich mit dem kommunistischen Regime kämpfte und mich um die "äußere Freiheit" schlug, konnte ich nicht begreifen, dass ich Freiheit innerhalb meiner Seele finden kann. Ich wollte die äußere Welt nicht begreifen, aber ich wollte, dass sie mich begriff! In der Partnerschaft forderte ich Gehorsam und akzeptierte meine Frau nicht als gleichwertig – dadurch erlosch unsere Liebe, und wir ließen uns scheiden. "Freiheit zu geben ist der erste Schritt zum Verständnis der Liebe". Als ich nicht fähig war, meinen Nächsten Freiheit zu geben, konnte ich eigentlich auch nicht fähig sein, sie zu lieben. Meine Wahrheit und mein Verständnis der Welt schienen mir besser und wichtiger als die Ansichten der Anderen, und daher kam es mir logisch vor, dass meine bessere Wahrheit siegen muss. Und daher ordnete ich in meinem Kopf den Anderen Gedanken an, und falls sie nicht das Gleiche dachten wie ich, erlosch meine Sympathie. Dies betraf sowohl politische Ansichten, als auch Partnerbeziehungen sowie letztendlich auch Geschäftskontakte. Wenn wir weder fähig noch willens sind, unseren Nächsten Freiheit zu geben, dann verhalten sie sich dementsprechend. Sodann wundern wir uns, warum sie uns nicht gerne haben, und wir versuchen, sie von unserer Wahrheit zu überzeugen. "Die Freiheit wird durch unseren Glauben begrenzt." Oft kleben wir nämlich an einer Wahrheit fest, von der wir denken, dass sie die beste und einzige Wahrheit im ganzen Weltall ist; und anschließend beginnen wir, Bündel von starken Gedanken dieser Überzeugung zu bilden, die wir "Glauben" nennen. Wenn wir an etwas zu glauben beginnen, an etwas, was wir nicht am eigenen Leib erlebten, an etwas, was jemand anderer erlebte, und wir aufgrund unserer Faulheit nicht zur Überprüfung seiner Erfahrung bereit sind, so entsteht in einem derartigen Zustand ein "blinder Glaube". Wisst ihr, was mir auffiel? Es spielt keine Rolle, welche spirituelle Richtung, ob Buddhismus, Christentum, Kommunismus oder Faschismus, solch ein verhafteter Mensch will in seinem blinden Glauben niemandem Freiheit geben! So entsteht "spirituelle Gewalt", wo der blinde Gläubige um jeden Preis alle rundherum von seiner Wahrheit überzeugen möchte; und dies auch um den Preis, dass er der "Freiheit" den Hals abschneidet…
Das ist der Hammer, was??? Es genügt eine rückwirkende Analyse, warum wir in unserem Kopf unseren Nächsten keine Freiheit geben wollen, und wir stellen fest, dass diese Unlust auf dem Besitz unserer Wahrheit fußt, auf dem Besitz des Glaubens, an den wir meist blind glauben. Und wir gelangen zur Erkenntnis, dass, wenn unsere Nächsten nicht auf der gleichen Wellenlänge denken wie wir, wir sie einfach nicht mehr gerne haben wollen! Derart unauffällig und im Namen "unserer Wahrheit" entfernen wir uns im spirituellen Bereich von der allgemeinen menschlichen Liebe und dem Verständnis, wie man liebt. Und alles betrifft den momentanen Augenblick im praktischen Leben – dort zeigt sich und wird geprüft, ob wir fähig sind, mit der Freiheit zu arbeiten oder nur über sie zu "schwätzen". Unlängst hatte ich ein Problem. Zu meiner Tochter Klara pflege ich ein freundschaftliches Verhältnis. Wir erzählen uns alles und versuchen, einander Freiheit zu geben. Klara fing das Rauchen an, und mich störte das. Ich brachte es nicht fertig, damit etwas zu bewerkstelligen, und gab ihr die Freiheit einfach nicht. Sie spürte das und steckte sich in meiner Gegenwart in der Kneipe niemals eine Zigarette an. Also rauchte sie hinter meinem Rücken, und ich erwischte sie oft dabei, wie sie auf dem Klo fröhlich qualmte. Einmal fuhr ich mit einem Freund in seinem neuen Auto und sehe plötzlich, wie Klara die Straße entlang schlendert und im Maul eine Kippe hat. Mir fiel sofort ein, dass sie wieder raucht, aber nicht rauchen sollte, und dass ich dies nicht gestatte! Sie fühlte diese negativen Gedanken auf die Entfernung hin und drehte sich um, obwohl sie das neue Auto nicht kannte, sah mich und erschrak. Sie nahm die Zigarette in die Hand und ließ sie unauffällig zu Boden fallen als ob sie ihr nicht gehörte. So sah ich anschaulich, wie ich die eigene Tochter durch meine Gedanken terrorisiere und ihr keine Freiheit lasse. Ich brauchte eine Weile bis ich mich damit abgefunden hatte, dass sie raucht; aber erst als ich wirklich begriff, wie ihr die Freiheit zu geben sei, als in meinen Gedanken keine Verurteilung der Raucher mehr existierte, erst dann zündete sich Klara vor mir in der Kneipe in aller Ruhe und ohne Angst eine Zigarette an. Für mich selbst bedeutete dies ein großes Lob, für das ich ihr dankbar bin. Ein paar Wochen später entschied sie sich selbst und freiwillig, mit dem Rauchen aufzuhören…Ich bemerkte, dass, wenn ich den Leuten keine Freiheit geben will, eine Runde weiterer negativer Erscheinungen in Bewegung kommt: ich höre auf, die Leute zu verstehen, und das Nichtgewähren von Freiheit führt zum Bemühen zu "manipulieren". […]
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